Blog
Einen Kachelofen Bauen...
AOK: Automatische Mitgliedschaft
Vodafone's BetrugsAutomatik
"Polarwinkel.de"?
Lebenslauf
Sitemap

Einen Kachelofen Bauen...

Ein Erfahrungsbericht für Interessierte, insbesondere selbstbauer, aber auch für die, die einfach mehr von den Hintergründen eines Kachelofens wissen wollen.

Ausflug in die Thermodynamik: Ein Ofen im Neubau

Da wir kein passendes altes Fachwerkhaus zum sanieren gefunden haben wurde es ein Neubau.

Wenn man, wie ich, der Meinung ist, dass ein Haus erst dann ein Haus ist, wenn man ein Feuer darin anzünden kann, hat man mit einem Neubau ein Problem: Die viele Wärme!

Ein Neubau wird per Gesetz thermisch so dicht, dass man kurz nach dem Anzünden eines normalen Ofens eigentlich ein Fenster aufreissen muss um nicht in der Sauna zu sitzen. Und dann sitzt man im Durchzug.

Ausserdem: Möglicherweise macht der Schornsteinfeger einem einen Strich durch die Rechnung, je nach beheizter Raumgröße nur eine bestimmte Heizleistung zugelassen ist um Energieverschwendung aus dem Fenster zu vermeiden.

Zum Glück gibt es direkt drei sich ergänzende Lösungsansätze:

Viel von der Wärme kann man aber los werden, indem man sie im Keller zwischenlagert! Im Ofenbauer-Sprech heißt das "Kesseltechnik": Das Feuer erwärmt Wasser, welches in den Warmwasserspeicher im Keller gepumpt wird. So wie bei z.B. einer Solarthermie-Anlage, nur mit dem Vorteil, dass man die Wärme im Winter erzeugt, nicht im Sommer. Wie groß der "Kesselanteil" der Wärme ist gibt der Hersteller für den Ofen(einsatz) in etwa an, wobei das auch noch von der Art der Befeuerung abhängt.

Damit nicht genug: Damit die verbliebene zweite Hälfte der Wärme des Ofenfeuers nicht das Wohnzimmer trotzdem noch überhitzt: Das Wohnzimmer darf ruhig groß sein, oder zu möglichst viel Rest des Hauses offen (der Schornsteinfeger nennt das "Wärmeverbund": Ein kleiner Raum darf nicht zu viel Heizleistung haben).

Und jetzt das Spannendste: Die Wärmeabgabe des Ofens an den Aufstellraum kann verzögert werden: Je schwerer der Ofen ist um so länger braucht er um sich auf zu heizen. Er wird langsamer warm, braucht aber auch länger um aus zu kühlen. Die Energie bleibt natürlich die gleiche, aber die Zeit, in der sie an den Raum abgegeben wird, verlängert sich mit jedem Kilogramm, das der Ofen schwerer wird. Grob geschätzt wiegt unser Ofen gut eine Tonne!

Philosophisches zu den Kosten

In einem Neubau wird der Ofen auf jeden Fall teuer: Die Standfläche von etwa 1m² kostet etwa 1500€ (ca-Preis für Wohnfläche), der Kamin schränkt den Grundriss auch in den anderen Stockwerken dramatisch ein und kostet selbst noch mal auf jeden Fall vierstellig, zuzüglich der dadurch "verschwendeten" Wohnfläche.

Die Alternative ist so ein fieser außen-Edelstahl-Schlot, sicher eine technisch sinnvolle, aber keine schöne Lösung. Ausserdem steht dann der Ofen auf jeden Fall an einer Aussenwand. Und Umsonst wird's auch nicht: Unsere Belüftungsanlage verlangt nach einem Unterdruck-Abschalter, der Schornsteinfeger möchte mitreden, so dass bei der geforderten Schlothöhe nur noch eine Giebelwand des Gebäudes in Frage kommt etc.

Und teuer ist auch das.

Also: entweder lässt man es einfach oder man macht es dann auch Ofen-Technisch richtig. Ein 200-Euro-Baumarkt-Ofen ist da keine Option.

Um den Nutzwert bei den Kosten auch entsprechend hoch zu halten muss auf jeden Fall das Wärmeproblem gelöst werden, sonst macht man ihn nie an.

Ich habe sogar noch einen drauf gelegt: Mit einem Pellet-Modul, was Brunner leider auch Ihrem Programm genommen hat, kann der Ofen automatisch oder per flotter Wischgeste per Smartphone angezündet werden. Der so minimierte Handlingaufwand maximiert die Nutzung: Von Oktober bis April brennt mein Ofen jeden Tag und steigert die Lebensqualität in den Wintermonaten deutlich. Das ist fast jede Investition wert!

Kachelofen, Grundofen, Warmluftofen, Specksteinofen - mit und ohne Kessel - hä?

Ganz einfach:

  • Kachelofen = schwer
  • Grundofen = gemauerter Brennraum statt Heizeinsatz aus Stahl
  • Kessel = Wassererwärmung
  • Nachheizzüge = viel Masse, durch die die Rauchgase geführt werden, die so die Wärme aufnimmt
  • Specksteinofen = das Baumarktdinggen, ein wenig mit Steinchen beschwert die ein ganz wenig die Wärmeabgabe drosseln
  • Warmluftofen = Unten und oben Luftein-/auslässe in der Ofenhülle. Die um den Ofeneinsatz strömende Raumluft wird so recht schnell erwärmt.

  • fehlt was? Dann mailen, dann ergänze ich meine Liste gerne.

...more to come soon, Seite noch im Aufbau (Datum: 02.12.2017)